Für den Senat der Freien Hansestadt Bremen ist die Bekämpfung des Klimawandels eine ganz zentrale Aufgabe. Er hat deshalb im Dezember 2009 das Klimaschutz- und Energieprogramm (KEP) 2020 (pdf, 2.8 MB) beschlossen, das die Ziele und Strategien der bremischen Klimaschutz- und Energiepolitik bis 2020 bestimmt. Grundlage des Programms ist das verbindliche Ziel, die bremischen CO2-Emissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Das Land Bremen möchte damit seine CO2-Vermeidungspolitik auf eine breite strategische Basis stellen, seine Klimaschutzaktivitäten verstärken und die öffentliche Verankerung dieses so bedeutenden Zukunftsthemas verbessern.
Der Senat verfolgt das Ziel, die bremischen CO2-Emissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber dem Niveau des Jahres 1990 zu senken. Das Minderungsziel bezieht sich auf das Land Bremen (ohne Stahlindustrie). Die CO2-Emissionen der Stahlindustrie werden in einer ergänzenden Betrachtung berücksichtigt.
Um das CO2-Minderungsziel zu erreichen, sollen Maßnahmen in den folgenden strategischen Handlungsfeldern umgesetzt werden:
- anspruchsvolle energetische Standards für Sanierung und Neubau von öffentlichen Gebäuden
- verstärkte Nutzung des Energiespar-Contracting
- Förderung des energiebewussten Nutzerverhaltens]
- Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs
- Förderung des Rad- und Fußverkehrs
- Optimierung des Verkehrsflusses
- verstärkte Nutzung des Car-Sharing
Zur Vorbereitung des KEP 2020 hatte der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr (SUBV) ein externes Gutachterteam beauftragt, Energie- und Klimaschutzszenarien für das Land Bremen für den Zeitraum bis 2020 (pdf, 4.1 MB) zu erarbeiten. Es wurden zwei Szenarien gerechnet, die wie folgt konzipiert waren:
Die zentralen Ergebnisse der Szenarien lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau hat konkrete Zahlen zur Entwicklung der CO2-Emissionen in Bremen und Bremerhaven für den Zeitraum 1990 bis 2016 veröffentlicht. Mit dem CO2-Monitoring können die Entwicklung der Kohlendioxidemissionen kontinuierlich beobachtet, Stärken und Schwächen im Klimaschutz erkannt und dies für die Optimierung und die Entwicklung neuer Klimaschutzmaßnahmen genutzt werden.
Kernelement des Monitoringsystems sind jährliche CO2-Bilanzen für das Land Bremen und die Städte Bremen und Bremerhaven, die vom Statistischen Landesamt erstellt werden. Die Berechnung der CO2-Emissionen erfolgt nach der Methodik der Energie- und Klimaschutzszenarien, die zur Vorbereitung des Klimaschutz- und Energieprogramms (KEP) 2020 erarbeitet worden waren. Damit sind die Ergebnisse des CO2-Monitorings unmittelbar mit den Zielen und Szenarien des KEP 2020 vergleichbar.
Das CO2-Monitoring für den Zeitraum 1990 bis 2016 ist in dem
Bericht der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau zur Entwicklung der CO₂-Emissionen im Land Bremen (pdf, 701.8 KB) dokumentiert.
Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse hatte der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr im September 2016 die Prognos AG, Basel, beauftragt, die Energie- und Klimaschutzszenarien für das Land Bremen zu aktualisieren. Nach dem neuen Klimaschutzszenario sinken die CO2-Emissionen im Land Bremen (ohne Stahlindustrie) um 16 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990. Die Ergebnisse der früheren Szenarien werden hierdurch erheblich relativiert.
Von Prognos wurde auch die Frage untersucht, aus welchen Gründen die aktualisierten Szenarien von den früheren Szenarien abweichen. Ein wesentliches Ergebnis: Die Entwicklung des Energieverbrauchs verläuft deutlich anders als angenommen. Nach dem aktualisierten Klimaschutzszenario liegt der Endenergieverbrauch im Land Bremen (ohne Stahlindustrie) im Zieljahr 2020 lediglich um 2 Prozent unter dem Niveau des Basisjahres 1990. Das frühere Klimaschutzszenario war demgegenüber von einer stark rückläufigen Entwicklung des Endenergieverbrauchs ausgegangen.
Die abweichende Entwicklung des Energieverbrauchs ist zumindest zum Teil auf veränderte Rahmenbedingungen zurückzuführen. Während die früheren Szenarien noch von einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung ausgingen, liegt die Einwohnerzahl im Land Bremen nach den aktualisierten Szenarien in 2020 leicht über dem Niveau des Basisjahres 1990. Auch das Wirtschaftswachstum, insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe, fällt in den neuen Szenarien stärker aus.
Der von Prognos erstellte Endbericht steht unter Energie- und Klimaschutzszenarien für das Land Bremen - Aktualisierung mit Zeithorizont 2020 (pdf, 1.2 MB) zur Verfügung.
Der Senat der Freien Hansestadt Bremen hat am 18.12.2018 die Fortschreibung des Klimaschutz- und Energieprogramms (KEP) 2020 beschlossen. Sie ist Bestandteil der Mitteilung des Senats an die Bremische Bürgerschaft (pdf, 5.3 MB).
Die KEP-Fortschreibung (ab Seite 19 des Gesamtdokuments) ist wie folgt gegliedert:
Am 13.12.2022 hat der Bremer Senat den Bericht zur Zweiten Fortschreibung des Klimaschutz- und Energieprogramms (KEP) 2020 für den Berichtszeitraum 2017-2021 beschlossen.
Der Bericht ist Bestandteil der Mitteilung des Senats an die Bremische Bürgerschaft.