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Elektromobilität

Elektromobilität in Bremen: Ziel und Motivation

Die Bundesregierung hat sich mit dem Klimaschutzplan 2050 verpflichtet, die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis zum Jahr 2030 insgesamt um 55 bis 56 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Im Verkehrssektor soll bis 2030 eine Reduktion um 40 bis 42 Prozent erfolgen. Um diese Ziele zu erreichen, muss vor allem der Straßenverkehr elektrifiziert werden.
Deswegen hat die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag ein Ziel von mindestens 15 Millionen Elektro-Pkw bis 2030 auf Deutschlands Straßen vorgegeben.
Auf das Land Bremen heruntergerechnet entspricht dies einem Bestand von 75.000 bis 90.000 Elektro-Pkw. Damit die Elektromobilität in der Breite eingesetzt wird, ist eine verbraucherfreundliche und verlässliche Ladeinfrastruktur notwendig. Für Bremen wird für 2030 ein Bedarf von 7.000 bis 10.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten erwartet.
Neben elektrischen Pkw ist ein weiterer Schwerpunkt die Umstellung auf emissionsfreie Busse des öffentlichen Nahverkehrs. Aufgrund ihrer hohen Laufleistung haben Busse ein großes Potenzial zur CO2-Minderung. Daher wird der dieselbetriebene Busfuhrpark der BSAG in den nächsten Jahren schrittweise auf alternative Antriebstechnologien umgestellt.

Elektromobilitätskonzept für die Stadt Bremen

Bericht der Verwaltung für die Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung am 28. April 2022

Das Elektromobilitätskonzept der Stadt Bremen beinhaltet fünf Teilkonzepte.
Mit diesen Teilkonzepten wird das Ziel verfolgt, den Einstieg in die Änderung der Antriebstechnologie im Kraftfahrzeugbereich zu koordinieren unter den verschiedenen Akteuren im Bereich der Energieversorgung, aber auch mit anderen Akteuren, die beispielsweise über Parkplatzflächen im Stadtgebiet verfügen.
Die Hauptziele sind dabei die Zahl der Elektro-Autos in Bremen zu steigern und dabei vor allem mit einem Fokus auf kommunale und weitere große Flotten (z. B. Car-Sharing-Fahrzeuge, Taxis) in Bremen ein Signal zu setzen. Außerdem sollen ausreichend Lademöglichkeiten geschaffen werden, insbesondere für Bürger:innen, die nicht über einen eigenen Stellplatz verfügen und daher auf öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur angewiesen sind.
Eine besondere Herausforderung dabei ist die enge räumliche Situation in Bestandsquartieren, in denen aktuell durch aufgesetztes beidseitiges Parken zu wenig Platz für andere Verkehrsteilnehmer verbleibt. Die Installation von Ladesäulen ist dort unter den gegebenen Bedingungen nicht möglich, daher widmet sich eins der Teilkonzepte speziell dieser Situation.
Die fünf Teilkonzepte lauten wie folgt und werden im Bericht der Verwaltung genauer beschrieben:
A. Kommunaler Fuhrpark
B. Zuhause Laden
C. Laden im öffentlichen Raum
D. Quartierslösungen
E. Netzwerke und Kommunikation

Hier (pdf, 2.2 MB) finden Sie den Bericht der Verwaltung für die städtische Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung vom 28. April 2022 zum Elektromobilitätskonzept für die Stadt Bremen.

Elektromobilität und Ladeinfrastruktur: Informationen für Anbieter von Ladeinfrastruktur

Informationen über die Einrichtung und den Betrieb von Elektroladesäulen finden Sie hier.

Elektromobilität und Ladeinfrastruktur: Informationen für Privatpersonen

Für Nutzer:innen von Elektro-Pkw gibt es eine Reihe von Standorten, an denen das Fahrzeug geladen werden kann:

  • Zuhause in der Garage oder auf einem eigenen Stellplatz
  • An der Arbeitsstätte, auf einem Firmenparkplatz
  • Am Straßenrand
  • Auf öffentlichen Parkplätzen (Supermarkt, Sportstudio, Parkhaus etc.)
  • An Schnellladestationen (vergleichbar mit Tankstellen)

Zwei Drittel der Bremer:innen haben einen eigenen Stellplatz, auf dem das Auto geparkt und (zukünftig) auch unkompliziert geladen werden kann. Jedoch gibt es in vielen Bremer Stadtteilen in den eng bebauten Straßen oft keine privaten Stellplätze. Dort ist es zudem schwierig, Flächen für Ladesäulen zu finden, weil Straßen und Gehwege sehr schmal sind. Vor allem in Straßen, in denen Fahrzeuge beidseitig halb auf dem Bordstein parken, können keine Ladesäulen installiert werden.

Ein Schwerpunkt liegt deshalb darin, Konzepte zu entwickeln, um mehr Lademöglichkeiten an anderen Orten als dem eigenen Stellplatz entstehen zu lassen. Diese werden in den kommenden Monaten und Jahren schrittweise umgesetzt. Gleichzeitig ist es sinnvoll, wenn insgesamt mehr Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr zurückgelegt werden. Ein wenig genutztes Auto sollte bestenfalls abgeschafft werden und für notwendige Autofahrten dann ein Carsharing-Fahrzeug genutzt werden.

Derzeit gibt es 329 Ladepunkte an 174 Standorten, davon sind 54 Schnellladepunkte. Häufig kann an einer Ladesäule mehr als ein Fahrzeug gleichzeitig geladen werden. Meist hat eine Ladesäule zwei Ladepunkte. Weitere 11 Standorte befinden sich aktuell in der Genehmigungs- bzw. Bauphase.
Die folgende Karte zeigt die aktuell verfügbaren und geplanten Ladepunkte im öffentlich zugänglichen Straßenraum in Bremen und Bremerhaven.

Fragen zu Elektromobilitätsthemen und Ladeinfrastruktur in Bremen richten Sie bitte an:
info-elektromobilitaet@umwelt.bremen.de

Fragen und Antworten zu E-Lademöglichkeiten in Bremen

FRAGE: Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus ohne eigenem Parkplatz oder einer Garage. Ich möchte mir gerne ein Elektro-Auto kaufen, kann aber keine eigene Ladesäule installieren. Gibt es für diesen Fall eine Lösung?
ANTWORT: An sich ist es nicht zwingend nötig, dass Sie Ihr Fahrzeug zuhause laden, auch wenn dies sehr komfortabel und kostengünstig ist. Meist muss ein Elektro-Pkw nicht täglich geladen werden. Daher lohnt es sich zu überlegen, wo Sie Ihr Fahrzeug üblicherweise parken, um den Aufwand für das Laden möglichst gering zu halten und keine zusätzlichen Wege zu generieren. Dies könnte zum Beispiel Ihre Arbeitsstätte sein, ein Sportstudio, der Supermarkt für den Wocheneinkauf etc. Möglicherweise ist dort oder in der Nähe schon eine Lademöglichkeit vorhanden oder Sie können den/die jeweilige:n Eigentümer:in überzeugen, eine Ladesäule zu installieren. Der Aufbau der Ladeinfrastruktur wird sich zeitnah sehr dynamisch entwickeln und wir sind aktuell aktiv, insbesondere für Bürger:innen ohne eigenen Stellplatz Lademöglichkeiten zu schaffen.

FRAGE: Kann ich einen öffentlichen Parkplatz am Straßenrand von der Stadt Bremen erwerben, um mir dort eine Ladesäule zu installieren?
ANTWORT: Leider nein. Private Ladeeinrichtungen im öffentlichen Straßenraum sind nicht zulässig. Bundesweit gelten die Regeln des Gemeingebrauchs des öffentlichen Straßenraums, d.h. privilegierte Nutzungen (wie die Reservierung von Stellplätzen) sind an sehr enge Bedingungen geknüpft. Hierzu zählt z.B. das Behindertenparken, was gemäß den Anforderungen nur bei einem bestimmten Behinderungsgrad ausgewiesen werden darf. Für privates Laden im öffentlichen Straßenraum mit einer Reservierung für einen bestimmten Nutzer gibt es keine rechtliche Grundlage.
Ladesäulen im öffentlichen Straßenraum müssen gemäß den bundesrechtlichen Bestimmungen (v.a. Ladesäulen-Verordnung) einen diskriminierungsfreien Zugang bieten. Dies bedeutet, dass jede:r dort unabhängig vom Betreiber und Stromanbieter laden können muss. Damit wird allen E-Auto-Nutzer:innen ein besserer Zugang zu Lademöglichkeiten geboten.

FRAGE: Ich habe zwar keinen eigenen Stellplatz, kann aber regelmäßig direkt vor meinem Haus parken. Spricht etwas dagegen, am Gartenzaun eine Wallbox zu installieren und mein E-Auto mit einem Kabel über den Bürgersteig zu laden?
ANTWORT: Aus Gründen der Verkehrssicherheit und der Barrierefreiheit ist es nicht gestattet, ein privates Ladekabel über den Gehweg zu verlegen oder zu spannen, um ein Elektrofahrzeug aufzuladen.

FRAGE: Muss man ein E-Auto jede Nacht laden?
ANTWORT: In der Regel müssen E-Fahrzeuge nicht täglich geladen werden. Dies hängt, wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, davon ab, was für Strecken mit dem Fahrzeug gefahren werden und wie groß die Batterie (analog der Tank) ist.

FRAGE: In anderen Städten kann man E-Autos einfach an Straßenlaternen parken und laden. Warum geht das nicht in Bremen?
ANTWORT: Die öffentliche Beleuchtung in Bremen ist leider nicht dafür ausgelegt, dass damit E-Fahrzeuge aufgeladen werden können. Außerdem ist das Stromnetz tagsüber abgeschaltet und die Straßenlaternen befinden sich in der Regel nicht direkt an der Bordsteinkarte. Somit müssten die Ladekabel häufig über den Gehweg geführt werden und würden dort ein Verkehrshindernis und eine Gefährdung darstellen. (siehe auch swb, FAQ zur Elektromobilität)

FRAGE: Welche Förderprogramme für Ladesäulen gibt es?
ANTWORT: Der Bund fördert in verschiedenen Programmen den Ausbau der Ladeinfrastruktur (now-gmbh.de, Förderprogramme, Ladeinfrastruktur). Bei Fragen zu den Förderprogrammen kontaktieren Sie uns gern unter info-elektromobilitaet@umwelt.bremen.de.