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INTERREG / Europäische territoriale Zusammenarbeit

INTERREG, oder wie es offiziell heißt, die „Europäische territoriale Zusammenarbeit“, ist ein eigenständiger Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union der Europäischen Union und speist sich aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). INTERREG fördert seit 30 Jahren die Zusammenarbeit zwischen den Städten und Regionen in Europa über Grenzen hinweg mit europäischen Partnern aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, um innovative Lösungen für die nachhaltige Entwicklung von Städten und Regionen zu entwickeln und umzusetzen. Dabei geht es um konkrete Herausforderungen, die das tägliche Leben beeinflussen, zum Beispiel im Verkehr, beim Arbeitsmarkt, bei der Digitalisierung und im Klima- und Umweltschutz. INTERREG leistet einen wichtigen Beitrag zur europäischen Integration und zur Förderung eines guten nachbarschaftlichen Miteinanders in Europa. INTERREG unterstützt die Territoriale Agenda 2030 (pdf, 703 KB) der Europäischen Union für eine integrierte Raumentwicklungspolitik.

INTERREG wird in drei Aktionsbereichen umgesetzt:

  • in den grenzübergreifenden INTERREG A-Programmen, die Zusammenarbeit in den unmittelbaren Grenzregionen unterstützen (an denen Bremen nicht teilnimmt)
  • die in den transnationalen INTERREG B-Programmen, die einzelne Teilräume Europas abdecken, und
  • im europaweiten interregionalen C-Programm Europe.

Die Zusammenarbeit erfolgt in konkreten Projekten, die die fünf Politischen Ziele der Struktur- und Kohäsionspolitik (png, 109.6 KB) adressieren. Im Rahmen der Projekte tauschen die Partner aus mehreren EU-Mitgliedstaaten Wissen und Erfahrungen aus. Darauf aufbauend erarbeiten sie gemeinsam neue Strategien, Dienstleistungen und Konzepte für gleiche oder ähnliche Herausforderungen, die in den verschiedenen Regionen der EU bestehen. Die Projektergebnisse tragen zur Entwicklung in den Regionen bei und machen Europa vor Ort sichtbar. Für eine Förderung aus den INTERREG-Programmen müssen sich Projektkonsortien mit Partnern aus mehreren Mitgliedstaaten auf Projektaufrufe (Calls) mit ihrer Projektidee bewerben. Nach transparenten Bewertungskriterien treffen die beteiligten Mitgliedstaaten gemeinsam eine Entscheidung über die Bewilligung der Fördermittel.

INTERREG in der Freien Hansestadt Bremen

Am 26. Januar 2021 hat der Bremer Senat beschlossen, dass sich die Freie Hansestadt Bremen auch in der Förderperiode 2021-2027 an den bewährten INTERREG-Programmen beteiligt: im Rahmen der transnationalen Ausrichtung (INTERREG B) in den Programmräumen Nordseeregion (North Sea Region), Nordwest Europa (North West Europe) und Ostseeregion (Baltic Sea Region) sowie im Rahmen der interregionalen Ausrichtung (INTERREG C) an den Programmen Europe und Interact.
Die prioritären Themen der künftigen INTERREG-Programme sind anschlussfähig an wichtige Entwicklungsstrategien und Programme des Landes Bremen und der Städte Bremen und Bremerhaven. Über die Projekte profitiert das Land Bremen von der internationalen Vernetzung und lernt von europaweiten Best Practices. Durch die Projekte werden langfristige Entwicklungen und Investitionen angestoßen.
Die Verwaltungsbehörde bei der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung vertritt die Freie Hansestadt Bremen als Landesbehörde in den Programmausschüssen auf nationaler und europäischer Ebene. Sie wirkt an der Installation eines Finanzcontrollings mit und unterstützt potentielle Bremer und Bremerhavener Projektpartner*innen bei der Fördermittelbeantragung für konkrete Projekte.

Kontakt:
Peter Krämer
Stabstelle 7-1 | Europäische Territoriale Zusammenarbeit (INTERREG)
Contrescarpe 72
28195 Bremen
fon: +49 (0)421 - 361 10827
mail: peter.kraemer@bau.bremen.de

Logo: INTERREG Programm Nordseeregion

Die Nordseeregion umfasst die um die Nordsee bis hin zum Ärmelkanal gelegenen Regionen Norwegens und Schwedens, Dänemarks, die flandrischen Provinzen Belgiens, die nordfranzösischen Regionen Hauts-de-France, Normandie und Bretagne, die Niederlande sowie Deutschland mit den Bundesländern Bremen, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Bis zum Brexit hat auch das Vereinigte Königreich am Nordseeprogramm teilgenommen. Der Nordseeraum hat großes Potential für „blaues“ Wachstum. Dazu gehören vor allem die Bereiche der Schifffahrt und Häfen, der Logistik, der Fischerei, der Offshore-Windenergie, aber auch der Küstentourismus. Gleichzeitig ist die Nordseeregion aufgrund ihrer geographischen Situation mit besonderen Herausforderungen konfrontiert: etwa Risiken von Hochwasser und Sturmfluten aufgrund des Klimawandels und die Bedrohung mariner Ökosysteme. Die Potentiale und Herausforderungen der Nordseeregion werden im künftigen Nordseeprogramm 2021-2027 in den folgenden thematischen Prioritäten gefördert:

  • Eine widerstandsfähige und intelligente Wirtschaft durch Verbesserung der Innovationsfähigkeit und der intelligenten Spezialisierung
  • Ein Übergang zu einer „grünen“ Nordseeregion durch „grüne“ Energie, die Einführung einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft und eine nachhaltige Mobilität
  • Eine klimaresiliente Nordseeregion durch Anpassung an die Folgen des Klimawandels, Verbesserung des Naturschutzes, und Reduzierung der Umweltbelastung.
  • Eine bessere maritime Governance in der Nordseeregion

Karte des Projektraums zur Ansicht.

Nähere Angaben finden sich auf der offiziellen Homepage des Programms und auf der Homepage des deutschen Beratungsnetzwerks (deutschsprachig).

INTERREG Programm Ostseeregion

Der Ostseeraum umfasst die acht Mitgliedstaaten Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Schweden und nördliche und östliche Teile Deutschlands mit den Bundesländern Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg. Außerdem partizipieren die Drittstaaten Norwegen, der Nordwesten Russlands und Weißrussland am Programm. Der Ostseeraum erstreckt sich rund um das Meeresbecken und ist geprägt durch die maritime Wirtschaft in den Städten an der Küste und im Küstenhinterland. Allen Anrainer gemeinsam ist daher der Bezug zu den Themen Häfen und Logistik, Schifffahrt und "blaue" Wirtschaft. Eine große Rolle spielen außerdem der Meeresumweltschutz sowie Fragen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung. Seit 2009 ist die Ostseeregion zudem der erste Raum mit einer Makroregionalen EU-Strategie für politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Kooperation, deren Umsetzung durch das INTERREG Ostseeprogramm unterstützt wird.
Im neuen Programm für die Jahre 2021-2027 werden folgende thematische Prioritäten förderfähig sein.

  • Innovative und resiliente Wirtschaft und Gesellschaft und bedarfsorientierte öffentliche Dienstleistungen unter Einbeziehung digitaler Lösungen
  • Nachhaltiges Management der Wasserressourcen unter Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie resiliente „blaue“ Wirtschaft
  • Klimaschutz unter besonderer Berücksichtigung der Kreislaufwirtschaft und der nachhaltigen Mobilität
  • Unterstützung bei der Umsetzung der EU-Ostseestrategie

Karte des Projektraums zur Ansicht.

Nähere Angaben finden sich auf der offiziellen Homepage des Programms.

Logo: INTERREG Programm Nordwest Europa

In Nordwesteuropa liegen viele der wirtschaftsstärksten Regionen Europas. Geprägt durch zahlreiche Metropolregionen und Groß- und Mittelstädte ist das Nordwest Europa Programm mit seinen 240 Millionen Einwohnern der urbanste und am dichtesten besiedelte -Programmraum mit im EU-Vergleich überdurchschnittlichem wirtschaftlichem Wachstum. Er umfasst Irland, Nordfrankreich, Belgien, Luxemburg, die Niederlande und Deutschland mit den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen und Teilen von Baden-Württemberg und Bayern, das Land Bremen und Teile von Niedersachsen (Weser-Ems, Leine-Weser). Angesichts vielfältiger Herausforderungen in den Bereichen des Klimawandels, der Umweltbelastung, des Verkehrs und sozialer Rahmenbedingungen sind innovative Ansätze und Lösungen gefragt. Im künftigen Nordwest Europa Programm sollen daher folgende thematische Prioritäten gefördert werden:

  • Förderung einer intelligenten Resilienz der Regionen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels und zur Verbesserung der Biodiversität und der grünen Infrastruktur
  • Intelligente und sozial gerechte Energiewende
  • Übergang zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft vor Ort
  • Innovation für die Stärkung der Resilienz und der Lebensqualität der Regionen
  • Übergang zu einer inklusiven und nachhaltigen Gesellschaft.

Karte des Projektraums zur Ansicht.

Nähere Angaben finden sich auf der offiziellen Homepage des Programms.

Logo INTERREG Europe

Anders als die transnationalen Kooperationsprogramme fördert das Programm Europe die interregionale Zusammenarbeit in Projekten mit Partnern aus ganz Europa, das heißt aus den 27 Mitgliedstaaten ergänzt um die Nachbarstaaten Schweiz und Norwegen. INTERREG Europe adressiert öffentliche Verwaltungen und politische Entscheidungsträger, die in ihren jeweiligen Regionen für die Regionalentwicklung zuständig sind. In den Projekten findet Erfahrungsaustausch statt. Darauf basierend werden gemeinsam Best Practices für eine effiziente Regionalentwicklung erarbeitet. Dies trägt letztlich zu einem stärkeren Zusammenwachsen der europäischen Regionen und zu einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Europas insgesamt bei. Die Projektergebnisse und Best Practices stehen auf der webbasierten Policy Learning Plattform öffentlich zur Verfügung.
Die mit europaweit 258 Projekten erfolgreiche Umsetzung des INTERREG Europe Programms 2014-2020 wird in der Förderperiode 2021-2027 fortgesetzt. Unter der Priorität „eine bessere Steuerung der kooperativen Zusammenarbeit“ werden grundsätzlich alle fünf Politischen Ziele der Struktur- und Kohäsionspolitik gefördert.

  • Ein intelligenteres Europa
  • Ein grüneres Europa
  • Ein besser vernetztes Europa
  • Ein sozialeres Europa
  • Ein bürgernäheres Europa

Nähere Angaben finden sich auf der offiziellen Homepage des Programms.