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Bremer Unternehmen bereiten sich auf den Klimawandel vor

Workshop-Reihe beleuchtet die Auswirkungen von Extremwetterereignissen auf die Maritime Wirtschaft & Logistik sowie die Ernährungswirtschaft

Logo des Projekts BREsilient

Bremen, 25. November 2020. Wie sich der Klimawandel auf Bremer Unternehmen der Maritimen Wirtschaft & Logistik sowie der Ernährungswirtschaft auswirkt und mit welchen Anpassungsmaßnahmen sie zunehmenden Extremwetterereignissen begegnen können, wurde in einer dreiteiligen Workshop-Reihe des Forschungsprojekts „BREsilient - Klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen“ diskutiert. Neben der direkten Betroffenheit durch zunehmende Stürme, Starkregenereignisse und Hitzeperioden standen auch die indirekten Auswirkungen in einer globalisierten Wirtschaft im Blickpunkt.
In Bremerhaven werden jährlich rund 5,5 Millionen Standard-Container umgeschlagen. „Fast jeder fünfte Arbeitsplatz im Land Bremen ist mittelbar oder unmittelbar abhängig von den Häfen“, erläutert Rainer Müller vom Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik, der die Workshop-Reihe mit organisiert hat. „Als internationaler Logistikstandort kann Bremen durch Klimaveränderungen in anderen Weltregionen zukünftig verstärkt betroffen sein. Beispielsweise, wenn globale Lieferketten unterbrochen werden, die über die Bremischen Häfen und ihre Hinterlandverbindungen abgewickelt werden.“
Rund 30 Interviews haben das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) und das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Vorfeld mit Unternehmensvertretern aus der Region Bremen geführt, um Erfahrungswerte aus der unternehmerischen Praxis zu ermitteln und in die Risikobewertung mit aufzunehmen. „In der Workshop-Reihe ging es darum, die vielschichtigen Praxiserfahrungen vorzustellen und gemeinsam mögliche Anpassungsmaßnahmen zu erarbeiten“, erklärt Dr. Esther Hoffmann vom IÖW. „Bei einem Planspiel in Rahmen eines Workshops hat sich gezeigt, dass Klimaanpassung erfolgreicher wird, wenn verschiedene Akteure zusammenarbeiten.“ Beispiele für kooperative Maßnahmen sind die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen und Lagerflächen, das gegenseitige Ausleihen von Kühlcontainern oder die Zusammenarbeit von Transporteuren, um beim Ausfall eines Verkehrsträgers schnellen Zugriff auf alternative Verkehrsträger sicherzustellen.
Beim abschließenden Online-Workshop mit rund 30 Teilnehmenden aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung stand am 24. November die inhaltliche Weiterentwicklung von kooperativen Maßnahmen im Fokus. Darüber hinaus wurden Vernetzungsprojekte für Unternehmen aus der Region vorgestellt.
„In der Workshop-Reihe wurden vielseitige Ansätze entwickelt, die Unternehmen einzeln und gemeinsam umsetzen können, um besser auf den Klimawandel vorbereitet zu sein“, erläutert Dr. Diana Wehlau, Referatsleiterin „Umweltinnovationen & Anpassung an den Klimawandel“ im Umweltressort.
Die Ergebnisse der Workshop-Reihe „Bremer Unternehmen im Klimawandel“ werden im Rahmen der BREsilient-Abschlussveranstaltung Frühjahr 2021 öffentlich präsentiert.

Über das Projekt BREsilient – Klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt BREsilient bündelt Kompetenzen aus Forschung, Verwaltung und Praxis, um in vier Modellbereichen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Im Modellbereich „Maritime Wirtschaft und Logistik“ wurden Interviews und Workshops mit Unternehmensvertreterinnen und -vertretern zu direkten und indirekten Klimafolgen durchgeführt. BREsilient wird von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau geleitet. Forschungspartner sind die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung und das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik. Weitere Informationen zum Projekt unter www.bresilient.de