Sie sind hier:

Rennbahn Bremen

Veranstaltungshinweis

Perspektiven für das Rennbahngelände

Bild eines hölzernen Aussichtsturms.
Julian Essig

Beteiligungsveranstaltung zum Rahmenplan

Auf dem ehemaligen Rennbahngelände passiert etwas: Zwischennutzer sind mit verschiedenen Angeboten für die Stadtteile und die interessierte Stadtgesellschaft aktiv, Kunst und Kultur präsentieren sich in temporären Formaten und der Fuß- und Radweg zwischen Vahr und Hemelingen wird bald eröffnet werden. Der Naturraum ist über die Jahreszeiten hinweg erlebbar.
Parallel zu den Aktivitäten auf der Fläche wird der Rahmenplan für das Rennbahnareal derzeit auf Grundlage von Deputationsbeschlüssen ressortübergreifend erarbeitet.
Im Rahmen einer Beteiligungsveranstaltung werden nun der Arbeitsstand der Rahmenplanung, sowie aktuelle Zwischennutzungen und Mitwirkungsmöglichkeiten vorgestellt und diskutiert.
Wir laden Sie herzlich zu dieser Beteiligungsveranstaltung ein.

27. Juni 2023
17:00 Uhr Treffen vor dem Atlantic-Hotel, gemeinsamer Weg zum Veranstaltungszelt
17:30 bis 20:00 Uhr Veranstaltung vor dem Golfhaus
Rennbahnareal | Ludwig-Roselius-Allee 2, 28329 Bremen

Wir freuen uns insbesondere über die Teilnahme des Büros West 8 aus Rotterdam, das den Stand des Rahmenplans vorstellen wird sowie auf einen anregenden Dialog vor Ort.

Werkstattverfahren für das Rennbahngelände ist beendet

Die Jury des kooperativen Werkstattverfahrens zur Gestaltung des ehemaligen Rennbahngeländes in Hemelingen hat einen Sieger gekürt. Gewonnen hat das Büro West 8 aus Rotterdam. Ziel des Werkstattverfahrens war es, Lösungsvorschläge für das etwa 30 Hektar große Areal zu erhalten, die auf dem Abschlussbericht des Runden Tisches beruhen. "Dabei hat das Büro West 8 den überzeugendsten Vorschlag erarbeitet, weil es einen überraschenden Umgang mit der Rennbahn gefunden hat, der die Verknüpfung vieler Anforderungen an das Areal ermöglicht. Das Geläuf wird hierbei als flexibel nutzbare Wiese größtenteils erhalten und im zentralen Kernbereich soll im Kontrast dazu sukzessiv ein artenreicher Klimawald heranwachsen. Großen Anklang fand in der Jury auch die Vernetzung der Wasserflächen und Biotope sowie die Anordnung der Sportflächen in der mit Baumreihen gesäumten Westkurve der Rennbahn", heißt es in der Begründung der Jury.

Lageplan Büro West 8

Wie geht es weiter?

Der Siegerentwurf des Büros West 8 stellt jetzt die Grundlage für einen städtebaulichen Rahmenplan dar, der voraussichtlich bis zum Jahr 2024 in einen Bebauungsplan münden soll. Mit dem städtebaulichen Rahmenplan werden die Nutzungen der Flächen konkreter dargestellt. Das setzt eine Abstimmung der jeweiligen Senatsressorts voraus, die auf dem Areal Flächen beispielsweise für Sport oder Kultur beanspruchen. Der Rahmenplan wird abschließend der Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung zur Beschlussfassung vorgelegt und bildet die Grundlage für den künftigen Bebauungsplan. Neben der Verständigung unter den Ressorts wird es zudem im Rahmen der Bauleitplanung eine sogenannte Trägerbeteiligung öffentlicher Belange geben, sodass dann vor der Verabschiedung des finalen Bebauungsplans noch einmal alle potenziell Beteiligten angehört wurden.

Im vergangenen Monat waren bereits auch die Perspektiven von Jugendlichen einbezogen worden. Die Jugendbeteiligung erfolgte parallel zum Werkstattverfahren und wurde durch die Jugendbildungsstätte LidiceHaus gGmbH begleitet. Mit großer Begeisterung und Kreativität setzten sich die Jugendlichen mit den Themen Kunst/Kultur, Klimaschutz, Fitness/Sport und Erholung auf dem Rennbahnareal auseinander. Die Ergebnisse der Jugendlichen wurden den Planungsteams im Werkstattverfahren zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurde das Werkstattverfahren von einem öffentlichen Dialog mit hohen Teilnehmerzahlen digital und in Präsenz begleitet worden. Damit war auch die zweiten Phase von einer umfänglichen Beteiligung der Bremer Bürgerinnen und Bürger geprägt, wie sie auch bereits in der ersten Phase mit dem Runden Tisch umgesetzt worden war.

Auf der Fläche der ehemaligen Galopprennbahn sollte ursprünglich ein neues urbanes Stadtquartier mit vielfältigen Nutzungen im Stadtteil Hemelingen entstehen. In der Abstimmung zum Volksentscheid im Jahr 2019 entschieden sich die Bremer Bürgerinnen und Bürger jedoch mehrheitlich gegen eine Bebauung des Rennbahnareals und plädieren für einen Erhalt und für eine Nutzung der Fläche für Freizeit, Sport und Kultur.

Die ehemalige Galopprennbahn befindet sich im Bremer Osten im Stadtteil Hemelingen, Ortsteil Sebaldsbrück; unmittelbar nördlich angrenzend beginnt der Stadtteil Vahr. Die Rennbahn wurde seit 1875 für den Pferderennsport genutzt. Der Innenbereich der Rennbahn wurde 2006 zu einem Golfplatz umgestaltet. Bestandsteil des Areals ist ebenfalls der am nördlichen Rand gelegene rd. 5 Hektar große öffentliche Grünanzug „An der Rennbahn“ mit dichtem Baumbestand und einer Hundeauslauffläche.

Die Flächen befinden sich in städtischem Eigentum. Die Flächen waren an den Rennverein sowie an einen Golfclub verpachtet. Der Pachtvertrag mit dem Rennverein wurde zum Ende 2017 gekündigt. Mit dem Golfclub wurde eine Vereinbarung über die Beendigung des Pachtverhältnisses zum 31.12.2017 geschlossen, wobei der Golfclub das Gelände noch bis Ende 2019 zwischennutzen konnte. Die Fläche wurde zum 14.02.2020 an die Stadt übergeben.

Auf der Fläche der ehemaligen Galopprennbahn sollte ursprünglich ein neues urbanes Stadtquartier mit vielfältigen Nutzungen im Stadtteil Hemelingen entstehen. Am 24. November 2016 beschloss die Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung, Energie und Landwirtschaft daher die Aufstellung eines Bebauungsplanes (B-Plan 2488) mit einer entsprechenden Zielsetzung.

In Vorbereitung einer neuen Entwicklung wurden ab 2017 zunächst Fachgutachten sowie eine „Stadtstruktuelle Analyse“ beauftragt, um im Bremer Osten die umgebenden Gebiete in Hinblick auf stadtplanerisch relevante Aspekte zu untersuchen und um mit Interessenvertreterinnen und -vertretern, der Ortspolitik und der Öffentlichkeit ins Gespräch zu kommen. Die gutachterlichen Untersuchungen auf die Gesamtstadt und den Stadtteil bezogenen ortsspezifischen Rahmenbedingungen wurden ab 2018 kontinuierlich durch einen transparenten, öffentlichen Beteiligungsprozess begleitet. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden die Ergebnisse der „Stadtstrukturellen Analyse“, die Fachgutachten und die Ergebnisse aus dem Beteiligungsverfahren (öffentliche Ideenwerkstatt) zusammengefasst.

Des Weiteren sind zwei Ortsamtsbezirke (Hemelingen und Vahr) und die jeweiligen ortspolitischen Gremien (Beiräte) beteiligt. Die Beiräte haben 2016 einen gemeinsamen Regionalausschuss gebildet, der sich in regelmäßigen Abständen zum Thema des Rennbahnareals in öffentlicher Sitzung trifft.

Bereits vor Beauftragungen der Fachgutachten gründete sich eine Bürgerinitiative (BI) „Rennbahngelände Bremen“, die sich zunächst für den Erhalt der Galopprennbahn einsetzte. Im Laufe des Beteiligungsprozesses entschied sich die Bürgerinitiative zur Unterschriftensammlung, um einen Volksentscheid herbeizuführen. Ziel der Bürgerinitiative war ein vollständiger Verzicht auf die Bebauung des Rennbahnareals. Im September 2018 wurde das Volksbegehren zugelassen.

In der Abstimmung zum Volksentscheid am 26. Mai 2019 entschieden sich die Bremer Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich gegen eine Bebauung des Rennbahnareals.
Durch den Volksentscheid am 26. Mai 2019 musste vom bisherigen Entwicklungsziel eines urbanen Stadtquartiers Abstand genommen werden. Die Fläche des Rennbahnareals soll gemäß Volksentscheid künftig für „Erholung, Freizeit, Sport und Kultur“ genutzt werden. „Wohnungsbau und Industrieansiedlungen“ sollen ausgeschlossen sein Ortsgesetz vom 25. Juni 2019.

Da das mit dem Bebauungsplan 2488 ursprünglich verfolgte Planungsziel aufgrund des Volksentscheids nicht mehr umgesetzt werden soll, wurde in der Sitzung der Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung am 23. April 2020 der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 2488 aufgehoben.

Gemäß der Verabredung im Senat liegt die Federführung und Organisation des Kommunikationsprozesses (Beteiligungsverfahren) bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. In Abstimmung mit den Beiräten und den Anwohner*innen sowie der Bürgerinitiative ist über die zukünftige Entwicklung des Rennbahnareals zu beraten. Daher ist ein neuer Beteiligungsprozess zu starten. Dieser erfolgt partizipativ in Form eines „Runden Tisches“.

Die Folie zeigt den "Beteiligungsprozess Rennbahn" (pdf, 146 KB)

Der Runde Tisch wird sich auf die langfristige Entwicklung des Geländes, unterteilt in drei Phasen, konzentrieren.

Zur Verständigung und Vorbereitung zum „Runden Tisch“ trafen sich Anfang Januar 2020 Vertreterinnen und Vertreter aus der Ortspolitik, der Verwaltung, der Bürgerinitiative und aus den Bürgerschaftsfraktionen, um sich auf die Arbeitsweise und den Teilnehmerkreis zum „Runden Tisch“ zu einigen ("Phase 0"). Gegenstand dieser Vereinbarung war auch der Ablauf des Gesamtprozesses.

Phase 1 "Zettel-Phase": Ziel der Phase 1 ist die Fragestellung: Was kann und was soll die Fläche leisten und für wen? Die erarbeiteten "Ideen und Bedarfe" werden am Ende der Phase 1 der Deputation zur Beschlussfassung vorgelegt.

Phase 2 „Das Bild entsteht“: Durchführung eines Kooperativen Werkstattsverfahrens. Ziel der Phase 2 ist der Rahmenplan (flächenhafte Darstellung, wo welche Nutzungsarten vorgesehen sind). In der Phase 2 startet auch die Bauleitplanung. Die Ergebnisse aus dem Kooperativen Werkstattsverfahren werden der Deputation zur Beschlussfassung vorgelegt. Auf dieser Grundlage kann im nächsten Schritt der Rahmenplan erarbeitet werden.

Phase 3 „Der Plan entsteht“: Ziel der Phase 3 ist die Durchführung von Wettbewerben für Teilflächen. Mit Wettbewerben für Teilflächen werden alternative Ideen und Lösungen gesucht, wie beispielsweise die Spiel- und Sportflächen aussehen sollen und welche Funktionen und Qualitäten Gewässer- und Landschaftselemente haben. Im Ergebnis entstehen konkrete Pläne für Teilflächen als Grundlage für die verbindliche Bauleitplanung (Bebauungsplan).

  • Vorbereitungstreffen am 17.02.2020

Vertreterinnen und Vertreter der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, der Bürgerinitiative Rennbahngelände Bremen sowie aus den Beiräten Vahr und Hemelingen, vom Regionalausschuss und aus den Bürgerschaftsfraktionen haben sich am 17.02.2020 auf die Arbeitsweise und den Teilnehmerkreis des Runden Tisches verständigt.

In einer konstruktiven Sitzung beschlossen die Vertreterinnen und Vertreter, dass der Runde Tisch aus einem „inneren“ sowie einem „äußeren“ Kreis bestehen soll, um die Arbeitsfähigkeit zu verbessern. Begleitet wird der Runde Tisch durch eine externe Moderation. Getagt werden soll alle vier bis sechs Wochen halbtägig und nicht öffentlich, die Öffentlichkeit wird über den Regionalausschuss Galopprennbahn sowie über abgestimmte „Kommuniqués“ im Anschluss an die Sitzungen informiert. Transparenz und die Einbeziehung der Bevölkerung waren allen Teilnehmenden besonders wichtig, beispielsweise über weitere punktuelle öffentliche Formate.

Der Runde Tisch wird kein Beschlussgremium sein. Er trägt Gesichtspunkte zusammen und spricht Empfehlungen aus. Auf dieser Grundlage werden Beschlüsse von den zuständigen Gremien wie den Beiräten, Deputationen und der Bürgerschaft gefasst werden.

  • Auftakt Runder Tisch am 12.06.2020

Der Runde Tisch Galopprennbahn hat am 12. Juni 2020 seine Arbeit aufgenommen. Ursprünglich hatte die Versammlung unterschiedlicher Interessensvertretungen schon im März die Arbeit aufnehmen sollen. Das war Corona-bedingt zunächst vertagt worden. Und trotz aller Lockerungen fand die erste Sitzung nicht als Präsenzveranstaltung, sondern als Video-Konferenz statt.

Vertreterinnen und Vertreter der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, der Bürgerinitiative Rennbahngelände Bremen sowie aus den Beiräten Vahr und Hemelingen, vom Regionalausschuss und aus den Bürgerschaftsfraktionen sowie weiterer Initiativen bilden die Besetzung des Runden Tisches. Neben der Klärung der Rahmenbedingungen stand auch eine virtuelle Erkundung des Geländes in Form eines „Drohnen-Rundfluges“ auf der Agenda, da durch die Corona-Pandemie eine Begehung nicht möglich war.

Die Zwischennutzung des Rennbahngeländes steht nicht auf der Arbeitsagenda des Runden Tischs. Sie wird durch die ZwischenZeitZentrale organisiert, die von der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa beauftragt ist. Zwischennutzungen werden regelmäßig dem Runden Tisch kommuniziert, da sie mögliche langfristige Überlegungen des Runden Tisches beeinflussen könnten. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass aus einer Zwischennutzung auch eine Nachnutzung wird.

Teilnehmende „innerer Kreis“:
• Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau
• Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa
• Die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport
• Die Bürgerinitiative Rennbahngelände Bremen
• Regionalausschuss der Beiräte Hemelingen und Vahr
• Beiratssprecher Hemelingen und Vahr
• Ortsamtsleitung Hemelingen
• Vertreter der Bürgerschaftsfraktionen
• Initiative grünes Bremen/NABU Bremen
• Landessportbund

Teilnehmende „äußerer Kreis“:
• Die Senatorin für Kinder und Bildung
• Der Senator für Kultur
• Gewoba
• Fa. Siedentopf
• Atlantik Hotel Galopprennbahn
• Weitere Vertreter der Bürgerinitiative Rennbahngelände Bremen
• Wirtschaftsförderung Bremen

Auf Basis des Ortsgesetztes und der gemeinsam vereinbarten Arbeitsgrundlage haben sich die Teilnehmenden des Runden Tisches in der Zeit zwischen Juni 2020 und Mai 2021 in acht überwiegend online durchgeführten Sitzungen auf Eckpunkte verständigt. Der Runde Tisch Rennbahnglände empfiehlt die aufgeführten Bausteine des Flächenprogramms in die Auslobung zum Ideenwettbewerb einfließen zu lassen Empfehlungen Runder Tisch (pdf, 806.3 KB).
Kein Einvernehmen konnte zu den folgenden Nutzungsbausteinen erzielt werden:
- Galoppsport
- Golfsport
- Pferdesport (im Sinne von „Reitflächen für Turniersport“)
Für die genannten Nutzungsbausteine, für die kein Einvernehmen erzielt werden konnte, wurden die jeweiligen Pro- und Contra-Argumente (Meinungslandschaften) dokumentiert.
Mit den Beschlüssen der Städtischen Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung am 24.06.2021 wurde die Phase 1 des Beteiligungsverfahrens zum Rennbahngelände abgeschlossen. Dazu gehörten:

  • Beschluss über die im Konsens verabredeten Nutzungsbausteine und Qualitätsziele. Den Nutzungsbausteinen Galoppsport, Golfsport sowie dem Pferdesport wurde nicht zugestimmt.
  • Beschluss zur Planung und Herstellung einer Fuß- und Radwegeverbindung über das Rennbahngelände, ohne Berücksichtigung des Geläufs.

Für die Entwicklung des Rennbahngeländes und seine zukünftige stadträumliche Einbindung wurde ein mehrphasiges Werkstattverfahren durchgeführt, welches sich aus drei Foren – jeweils mit Jurysitzung und öffentlichem Dialog – sowie zwei Arbeitsphasen für die Entwurfsteams zusammensetzt.

17. Februar 2022 Forum 1: Als Auftaktveranstaltung war eine Kombination aus Jurysitzung und öffentlichem Dialog vorgesehen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden beide Sitzungen in einem digitalen Format durchgeführt. Neben einer Einführung in die Aufgabe durch die Jury ging es bei dem Forum 1 um ein erstes Kennenlernen und Austauschen mit der interessierten Stadtöffentlichkeit über Ausgangssituation, die Aufgabenstellung und erste Lösungsansätze.

10. März 2022 Teil 1: der Jugendbeteiligung: Kennenlernen des Ortes, was fehlt in der Nachbarschaft, was geben wir den Planungsbüros mit auf dem Weg?

21. April 2022 Zwischenpräsentation: Zu Beginn präsentieren und diskutieren die Teams der Planungsbüros Ihre Arbeitsstände mit der Jury. Darüber hinaus präsentierten die Teams ihre Ideen im Rahmen des zweiten (digitalen) öffentlichen Dialogs der Stadtöffentlichkeit. Mit dieser öffentlichen Beteiligung sollten die Teams die Möglichkeit zur direkten Rückkopplung von Fragestellungen sowie Hinweise für die weitere Bearbeitung erhalten.

12. Mai 2022 Teil 2 der Jugendbeteiligung: Analyse der Pläne aus der Zwischenpräsentation, was fehlt?

17. Juni 2022 Forum 2: Zum Abschluss des Verfahrens präsentierten alle 3 Teams ihre finalen Entwürfe vor der Öffentlichkeit und der Jury in Form einer offenen Dialogveranstaltung. Anschließend erfolgte die Sitzung der Jury, die aus den Entwürfen heraus Empfehlungen für die weiteren Planungs-schritte gibt.

Teilnehmende

Drei Teams aus den Bereichen Landschaftsarchitektur und Stadtplanung haben konkrete frei-raumplanerische/städtebauliche Ideen und Konzepte zur Entwicklung des Rennbahngeländes im Bremer Osten erarbeitet. Folgende Büros wurden durch die Auftraggeberin aufgrund ihrer Qualifikation ausgewählt:

  • RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn
  • West 8, Rotterdam
  • nsp schonhoff schadzek depenbrock landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB, Hannover mit cityförster architecture + urbanism, Hannover

Jury

Für die Beurteilung der Arbeiten stand die Jury, bestehend aus Vertreter:innen der Hansestadt Bremen, der Politik, verschiedener themenbezogener Institutionen sowie externen Fachexpert:innen, zur Verfügung. Das Gremium setzte sich wie folgt zusammen:

Moderation des Verfahrens:

  • Simone Neddermann, PLANKOM, Loxstedt
  • Prof. Dr. Klaus Selle, NetzwerkStadt, Schwerte

Jury
Fachpreisgericht (stimmberechtigt)

  • Prof. Dipl.-Ing. Irene Lohaus, Landschaftsarchitektin, Hannover/Dresden
  • Oliver Platz, Präsident der Architektenkammer Bremen
  • Prof. Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin, SKUMS
  • Prof. Dipl.-Ing. Kunibert Wachten, Stadtplaner und Architekt, Dortmund

Stellvertretendes Fachpreisgericht

  • Niels Blatt, Landschaftsarchitekt, Bremen
  • Martin Diekmann, Stadtplaner, Architekt und Landschaftsarchitekt, Hannover
  • Carla Lo, Landschaftsarchitektin, Wien
  • Claudia Schulze, Stadtplanung, Bezirk Ost, SKUMS

Sachpreisgericht (stimmberechtigt)

  • Dr. Maike Schaefer, Senatorin, SKUMS
  • Gabriele Nießen, Staatsrätin Bau und Zentrales, SKUMS
  • Dr. Dirk Kühling, Abteilungsleitung, Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa (SWAE)
  • Jörn Hermening, Ortsamtleitung, Ortsamt Hemelingen

Stellvertretendes Sachpreisgericht

  • Enno Nottelmann, Staatsrat Umwelt und Verkehr, SKUMS
  • Thomas Knode, Grünordnung, SKUMS
  • Simone Geßner, SWAE
  • Ralf Möller, Ortsamtsleitung, Ortsamt Vahr

Politik (stimmberechtigt)

  • Robert Bücking, baupolitischer Sprecher, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
  • Uwe Jahn, Beirat Hemelingen, Beiratssprecher
  • Heinz-Hermann Hoffhenke, Beirat Hemelingen, stellv. Beiratssprecher
  • Marco Lübke, baupolitischer Sprecher, Frak¬tion CDU
  • Thore Schäck, baupolitischer Sprecher, Fraktion FDP
  • Gerhard Scherer, Regionalausschuss Rennbahngelände, Sprecher
  • Oliver Saake, Regionalausschuss Rennbahngelände
  • Ralf Schumann, baupolitischer Sprecher, Fraktion Die Linke
  • Hans-Peter Hölscher, Sprecher SPD Fraktion, Beirat Hemelingen, Mitglied Deputation MoBS
  • Bernd Siegel, Beiratsspecher Vahr

Jugendvertretung (stimmberechtigt)

  • Jugendbeirat Hemelingen + VAJA

Sachverständige beratende Mitglieder

SKUMS

  • Jan-Niclas Döpkens, Betreuung Werkstattverfahren, SKUMS
  • Claudia Schulze, Stadtplanung Bezirk Ost, SKUMS
  • Manuel Warrlich, Persönlicher Referent der Senatorin, SKUMS
  • Torsten Kaal, Referatsleiter Stadtplanung, Bezirk Ost

Zentrale Akteure der Stadtgesellschaft entsprechend der politisch beschlossenen Schwerpunkte:

Sport und Freizeit

  • Karoline Müller, Landessportbund
  • Christian Zeyfang, Leitung Stabsreferat Sport, Amtsleiter Sportamt, Die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport (SJIS)
  • Petra Putzer, Referatsleitung Junge Menschen Hemelingen, Amt für Soziale Dienste Bremen

Natur, Landschaft und Umweltbildung

  • Sönke Hofmann, NABU
  • Thomas Knode, Grünordnung, SKUMS
  • Christoph Theiling, Grünes Bremen
  • Anne Werpup, SKUMS

Bildung

  • Katharina Hebecker, Senatorin für Kinder und Bildung (SKB)

Kultur und Event

  • Dr. Andreas Mackeben, Der Senator für Kultur (SfK)
  • Victor Frei, Clubverstärker e.V.

Mobilität

  • Sonja Gerling, SKUMS

Beurteilungskriterien waren:

  • Qualität der Freiraumgestaltung
  • Qualität der freiraumplanerischen und städtebaulichen Verknüpfungen
  • Beiträge zur Naturraumentwicklung und zum Klimaschutz
  • Schlüssigkeit der Nutzungskonzeption im Sinne einer flächensparenden Multifunktionalität
  • Eignung und Qualität als Begegnungsraum für alle Bevölkerungsgruppen
  • Nachhaltigkeit und Umsetzbarkeit der Konzeption
  • Wirtschaftlichkeit der Gesamtplanung

Die genannte Reihenfolge der Kriterien stellte keine Gewichtung dar.

Bereits frühzeitig wurde im Beteiligungsprozess zur Entwicklung des Rennbahngeländes seitens der Bevölkerung der Wunsch geäußert, das Rennbahngelände zu öffnen und durch eine Rad- und Fußwegeverbindung zu erschließen. Das weitestgehend eingezäunte Rennbahngelände stellt seit Jahrzehnten eine deutlich wahrnehmbare Barriere im städtischen Grünsystem dar. Die Grünachsen/Grünräume sind durch das Rennbahngelände unterbrochen, die bebauten Quartiere der beiden Stadtteile Hemelingen (südlich) sowie Vahr (nördlich) sind durch das Rennbahngelände deutlich voneinander getrennt.

Durch die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau wurde daher die Machbarkeit einer Wegeverbindung über das Rennbahngelände untersucht und hinsichtlich der Ausgestaltung in verschiedenen Varianten geprüft. Zur Anbindung einer Wegeverbindung eignen sich besonders die Anschlusspunkte im Süden an den Champignonweg im Eingangsbereich zum von öffentlich nutzbaren Grünachsen durchzogenen Kleingartengebiet Im Holter Feld sowie im Norden an das Wegesystem des Carl-Goerdeler-Parks (Vahr) sowie des Grünzuges An der Rennbahn (Hemelingen). Diese Wegeführung verbindet nicht nur die beiden genannten Anschlusspunkte, sondern es entsteht eine stadtteilübergreifende Wegeverbindung zwischen Hemelingen, Sebaldsbrück und der Vahr mit einer Weiterführung Richtung Horn-Lehe und Anbindung in östliche Richtung an das neue Stadtquartier Ellener Hof (Osterholz). Diese Wegführung besitzt auch für Radfahrende ein hohes Potential und erweitert das Bremer Radverkehrsnetz als wichtige Ergänzungsroute.

Die vom Umweltbetrieb Bremen erarbeitete Planung sieht eine 5 m breite befestigte und beleuchtete Wegeführung vor, die sich auf ca. 500 m Länge idyllisch in das Gelände des Rennbahngeländes einpasst und deren Verlauf sich am Gewässer des Mittelkampsfleetes anschmiegt. Die Breite von 5 m erlaubt einen gefahrlosen Begegnungsverkehr zwischen Radfahrenden und zu Fuß Gehenden auch bei einer stärkeren Frequentierung. An der Ludwig-Roselius-Allee wird eine Querungshilfe eingerichtet. Die Beleuchtung wird insektenfreundlich ausgeführt. Dazu werden 15 LED-Mastleuchten (3.000 Kelvin, warmes Licht, Lichtabstrahlung nur nach unten) installiert. Während der Nachtstunden wird die Beleuchtung auf 50 % heruntergedimmt.

Der Siegerentwurf im kooperativen Werkstattverfahren von WEST8 greift die Planung als zentrale Wegeachse auf und bettet die Wegeführung in das Gesamtsystem ein.

Die Bauarbeiten zur Umsetzung der Maßnahme sind vergeben, in Abhängigkeit der Witterung im kommenden Winter wird die Wegeverbindung spätestens im nächsten Frühjahr nutzbar sein.

Die Ausführungsplanung zur Wegebaumaßnahme (pdf, 875.9 KB) für Sie hier online gestellt.

Film: Flug über das Areal der Rennbahn