Sie sind hier:

Algenblüte im Stadtwaldsee: Maßnahmen zur Verbesserung der aktuellen Situation

Algenblüte zu Beginn der Badesaison ungewöhnlich stark, Maßnahmen dienen zur Senkung des Nährstoffgehaltes, erste Einflüsse des Klimawandels spürbar

Der Stadtwaldsee zeigt aktuell (14. Mai 2021) eine intensive Blüte der sogenannten Burgunderblutalge, einer fädigen Cyanobakterienart. Die Burgunderblutalge enthält das rote Pigment Phycoerythrin, was sie rötlich färbt und auch das Gewässer, in dem sie lebt, mehr oder weniger deutlich rot färben kann.

Die Algenblüte führt aktuell zu einer stark verringerten Sichttiefe, einem hohen pH-Wert und hohen Sauerstoffwerten im Stadtwaldsee.

Grundsätzlich sind Cyanobakterien, die gemeinhin auch als Blaualgen bezeichnet werden, ein typischer Bestandteil des natürlichen Ökosystems See, wie auch andere schwebende pflanzliche Algen. Nährstoffreichtum, insbesondere hohe Phosphorgehalte, begünstigen allerdings ein intensives Algenwachstum.
Die Burgunderblutalge wächst im Gegensatz zu anderen Algenarten bevorzugt auch bei niedrigen Temperaturen. Durch diese Tatsache kann sie sich konkurrenzlos im Winter entwickeln und das gesamte Nährstoffspektrum nutzen.

Da die Temperaturen in diesem Winter auch in Bremen sehr niedrig waren, konnte sich die Burgunderblutalge sprunghaft vermehren und hatte daher gegenüber anderen Algenarten einen deutlichen Entwicklungsvorsprung. Sie wird ggf. bei steigenden Temperaturen von anderen Algenarten, ggf. auch Blaualgen, abgelöst.
Hohe Nährstoffkonzentrationen im Zusammenspiel mit hoher Sonneneinstrahlung begünstigen Blaualgenblüten. Nach neueren Erkenntnissen sind Cyanobakterien von den Veränderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, wie z.B. höhere Temperaturen, hohe Sonneneinstrahlung und eine längere Schichtungsphase der Seen, Profiteure des Klimawandels.

Mögliche Folgen des Kontaktes mit Blaualgen
Verschiedene Blaualgenarten können Toxine ausstoßen, darunter auch die Burgunderblutalge. Folgende Symptome können beim Kontakt mit Blaualgen oder nach dem Verschlucken von mit Toxinen belastetem Wasser auftreten:
o Haut- und Schleimhautreizungen
o Bindehautentzündungen
o Ohrenschmerzen
o Durchfall
o Fieber
o allergische Reaktionen

Eine Gesundheitsgefährdung kann vor allem beim Verschlucken größerer Mengen belastetem Wassers bestehen, dies gilt besonders für Kleinkinder, aber auch für mitgeführte Haustiere wie. z.B. Hunde.

Während der Badesaison warnt die Umweltbehörde in Absprache mit dem Gesundheitsamt mit einer Warntafel vor dem Auftreten von Blaualgen.